Es ist schier unglaublich, aber auch in unserer
angeblich so modernen Zeit werden Frauen noch benutzt, in die Küche
gestellt, als wäre es ganz normal und selbstverständlich:
Unschwer am Ring zu erkennen: Diese
junge Frau ist verheiratet, aller Wahrscheinlichkeit nach gegen
ihren Willen, also versklavt. Vermutlich hat "ihr Mann" sie zu der
niedrigen Tätigkeit des Johannisbeeren-Putzens gezwungen, während er
selbst schmerbäuchig die Sportschau glotzt. Der Feind sitzt vor
deinem Fernseher!
Deutlich wird an dieser alltäglichen
Gewaltszene auch, wie das so genannte Gewaltschutzgesetz völlig am
Leben betroffener Opferfrauen vorbeigeplant wurde - Parlament und
Patriarchat fangen nicht zufällig beide mit einem "P" an. Beherrsche
die Sprache und du beherrscht die Menschen, in diesem Falle
natürlich die Frauen!
Was wir brauchen, ist ein
weitgehender, umfassender Frauenschutz. Der könnte und sollte so
aussehen, dass Männer zwar noch Mietverträge schließen und Hauskäufe tätigen
können, tatsächliche Mieter und Eigentümer aber weiblichen
Geschlechts sein müssen. Männlichen Übergriffen könnte so schnell
und effektiv Einhalt geboten werden, Frauen wären endlich wirksam vor sexuellem
Missbrauch und häuslicher Gewalt inklusive Johannisbeeren-Putzen geschützt.
Häusliche Gewalt ist aber doch auch weiblich,
hört man in diesen Tagen einige selbsternannte Männerrechtler rufen,
und sie beziehen sich auf so genannte "Studien". Als wenn es dafür
Studien bräuchte! Jeder weiß, dass Frauen körperlich unterlegen und
damit geradezu geborene Opfer männlicher Gewalt sind. Nicht immer lässt
sich ein brutaler Schläger von weiblicher sozialer Kompetenz
zurückhalten.
Frauen in Führungspositionen,
davon wollen die Herren der Schöpfung bekanntlich nichts wissen! Natürlich
nicht, sie haben nämlich ganz andere Pläne:
Männer wollen Frauen nicht nur von den Spitzenjobs fernhalten, sie
wollen sie immer noch ans Bügelbrett fesseln, und das im 21.
Jahrhundert! Da bringen die überlegenen Mädels in der Schule die
besseren Leistungen, stellen die Mehrheit an den Universitäten,
selbst in Zukunftsfächern wie "französische Literatur des 17.
Jahrhunderts" und vorgestrige Männer sehen in ihnen nicht mehr als
sexuell gefällige Dienstmägde, die sie nach Belieben herumschubsen
können.
Wie auf dem Bild zweifelsfrei zu erkennen, bügelt das junge,
ausgemergelte und vermutlich zwangsverheiratete Opfer ein riesiges
Kopftuch. Vermutlich wird sie unter täglichen Schlägen gezwungen, es
in der Öffentlichkeit zu tragen, damit der Mann seinen patriarchalen
Besitzanspruch dokumentieren kann. "Dies ist meine Frau", soll das
heißen. Aber wir Frauen, wir gehören niemandem mehr, nur uns selbst!
Ein Bild, von dem wir wirklich
glaubten, es niemals wieder sehen zu müssen - Blutjunge Frauen, an
den Herd, an die schweren, eisernen Kochtöpfe gezwungen:
Was könnten diese Frauen nicht alles anstellen, sie
könnten sich über ihre Menstruationsbeschwerden austauschen, über
ihre schlechten Erfahrungen mit der Männerwelt, über alltägliche
Benachteiligungen, über die Kraft der Heilsteine. Aber nein, in der
Küche herrscht dumpfer Sexismus wie seit über 1000 Jahren!
Solche Bilder aber sind es, die wir
sehen wollen, möglichst überall:
Fortschritte gibt es
erstaunlicherweise in Indonesien:
"Männer müssen
draußen bleiben: Die indonesische Staatsbahn führt für Frauen
reservierte Waggons in ihren Zügen ein. Zu erkennen sind die
exklusiven Abteile durch ihre rosafarbenen Sitze ..." weiter im
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